Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Dream The Electric Sleep: American Mystic (Review)

Artist:

Dream The Electric Sleep

Dream The Electric Sleep: American Mystic
Album:

American Mystic

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive-, Alternative-Rock, AOR

Label: DTES Music/Just For Kicks
Spieldauer: 46:14
Erschienen: 14.07.2023
Website: [Link]

DREAM THE ELECTRIC SLEEP ist definitiv keine Musik für Träumer der entspannten Art – sondern für progressive, manchmal aus der Zeit gefallene 'elektrifizierte Schlafmützen', denen Sixties-Prog, Seventies-AOR und dunkler 80er/90er-Jahre-Wave sowie solch alte Helden wie LED ZEPPELIN oder PINK FLOYD und ALICE IN CHAINS am Herzen liegen.

Auf ihrem bereits fünften Studio-Album lassen es die Ami-Progger nicht nur gehörig krachen, sondern uns genau das spüren, was sie als 'The New American Prog Sound' bezeichnen, auch wenn der schon verdammt alt und retro klingt. Also träumen wir uns mit DREAM THE ELECTRIC SLEEP besser doch weit in die Vergangenheit zurück und suchen dort nach Neuem. Viel zu finden ist dabei allerdings nicht – Alt-Prog-Metal-Bewährtes zu entdecken allerdings jede Menge.

Hierbei setzen die drei Jungs allerdings nicht vordergründig nur auf progressiven Komplexklang, sondern auch viel Alternative-Rock mit Hang zu eingängigen Melodien oder eben härter Rockendes, bei dem Zeppeline steigen dürfen oder die Frage nach 'WHO's next' aufgeworfen wird.

Allerdings krankt das Album doch ein wenig an dem zu schwammig produzierten und mit wirklich guten Stereo-Effekten geizenden Sound sowie einem oft etwas zu blechern klingendem Schlagzeug.
Oder ist das Absicht? Denn die 70er-Jahre-Sounds besonders der frühen Original-Zeppelin-Platten warteten mit einem durchaus ähnlichen Klang auf. Auch QUEEN (Man höre sich einfach mal den Album-Start an und weiß, warum diese Band hier zum Vergleich herhalten muss!) waren anfangs soundtechnisch nicht immer bestechend – und auch die kommen einem bei dem manchmal überbordenden Bombast hinter „American Mystic“, selbst wenn Sänger Matt Page zwar sehr gut, aber nicht im Mercury-Style singt, in den Sinn.

Melancholie, Bombast, Hymnisches, aber auch alternativ dazu Brit-Poppiges vereinen sich zu einem progressiven Gemisch, das mit oft kritischen bis hin zu pessimistischen und zerstörerischen Texten sein (Un-)Heil sucht. Die amerikanische Mystik des Albums lädt jedenfalls nur selten zum glückseligen Verweilen ein, sondern: „Speak the American Mystic give me your heart / The fear that you feel is the fear of a brand new start“. Dazu gibt’s als Collage auf der anderen Seite des Booklets einen vom Gehirn befreiten Kopf, aus dem die amerikanische Freiheitsstatue ragt. Die amerikanischen Träume des elektrischen Schlafs sind oftmals auch welche der E-Gitarren-Soli und druckvollen Schlagzeug-Treiber, sodass sie dann wohl doch weniger mit dem voller Pathos gepriesenen 'American Dream' als vielmehr mit einem auf- und durchrüttelnden 'Nightmare' zu tun haben.
Musikalisch wird dieses Gefühl allerdings bestens von DREAM THE ELECTRIC SLEEP in Szene gesetzt. Das Album ist aus musikalischer Sicht absolut kein Albtraum, sondern die vertonte Anti-These des 'American Way Of Life', dem so viel Pathos innewohnt, dass man darüber hinaus vergisst, was für seltsame Gestalten dieser Weg doch hervorbringt, egal ob es sich dabei um größenwahnsinnige, sich über jedes geltende Recht hinwegsetzende oder längst vergreiste Präsidenten sowie die gesellschaftlich Abgehängten, bei denen dieser Traum längst in die Hose gegangen ist, geht. Da muss einfach wie auf „American Mystic“ echt Druck gemacht werden. Ob's hilft?

FAZIT: Genauso wirr wie das Cover wirkt auch die Musik auf „American Mystic“. Das amerikanische Alternative-Prog-Trio DREAM THE ELECTRIC SLEEP wildert ähnlich wie auf den Bildcollagen vom Digipak und im 16-seitigen Booklet zu „American Mystic“ durch die musikalischen Stile des Sixties-Prog, Seventies-AOR und dunklen 80er/90er-Jahre-Wave. Dazu gibt’s mitunter apokalyptisch anmutende Texte, die aber immer wieder mit eingängigen musikalischen Melodien und interessanten Harmonien ihre musikalische Umsetzung erfahren. Die Mischung macht's eben, auch wenn sie einem mitunter beim Hören so einiges abverlangt. Oder um es im Band-Duktus auszudrücken: So klingt 'The New American Prog Sound' der Marke DREAM THE ELECTRIC SLEEP.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1918x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • And The Buried Rise
  • Beyond Repair
  • Forged In The Furnace
  • After The Fallout
  • The Lesson They Bring
  • American Mystic
  • Steal The Love
  • Love Letters
  • Lay Down The Cross

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 08.02.2024

User-Wertung:
10 Punkte

Herausragend ist der Longtrack, ansonsten gibt es nicht nur Hervorragendes
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!